Der Verein „Kulturkessel Trostberg“ kann auf eine spannende und wechselvolle Geschichte blicken.
Eigentlich stand der Zufall Pate. Mitarbeiter einer Arbeitsgruppe der Degussa in Trostberg (vormals SKW Trostberg AG), die sich mit Vorschlägen für mehr Gemeinsamkeit in der Firma auseinandersetzten, hatten im Jahre 1995 die Idee, doch einmal Filmvorführungen zu veranstalten. Erst dachte man an interne Veranstaltungen, doch schnell tauchte die Frage auf, warum man nicht gleich damit ins Kino gehe. Es dauerte nicht lange, da stellte sich heraus, dass es mehr „Kinofreaks“ gibt als gemeinhin angenommen. Nur beklagten sich die meisten darüber, dass in den hiesigen Kinos nur das zu sehen sei, was ganz oben in der Kinohitparade stünde. Freunde anspruchsvoller und manchmal auch exotischer Filmkost müssten meist nach Salzburg oder München fahren.
Nach mehreren Vorgesprächen schloss man mit dem damaligen Geschäftsführer des Trostberger Kinos einen Vertrag, der die Rentabilität von Einzelveranstaltungen sicherstellte. Dieser Vertrag wurde 1997 von der neuen Betreiberin des Kinos und mittlerweile von deren Nachfolger übernommen. Gleichzeitig wollten die damaligen SKW’ler jedoch nicht nur ihr eigenes Süppchen kochen. Ein Verein wurde gegründet, bei dem jeder Mitglied werden kann. Und weil ein Verein einen Namen braucht, einigte man sich auf den Namen „Kulturkessel“.
In diesem Kessel sollte also Kulturelles brodeln, und zwar nicht nur das Kino: Musik, Kabarett, Ausstellungen – Ideen gab und gibt es viele. Auf jeden Fall aber gab es mit kurzer Unterbrechung bis Februar 2009 im Trostberger Kino den „Film des Monats“. Der erste Film im Februar 1996 trug den Titel „Das Versprechen“, was auch als Motto für weitere Veranstaltungen –Theater, Ausstellungen – gedacht war.
Der Verein hat neben den Filmabenden unzählige Konzerte, Ausstellungen und andere Veranstaltungen durchgeführt. Einige Jahre war der Verein als Träger der Veranstaltungen im Postsaal tätig. In diese Zeit fiel auch eine große Kunstausstellung im Jahr 1998, als es noch keine Kunstmeile, veranstaltet von der Stadt, gab. Damals organisierte der Verein auch den Literaturherbst, Lesungen mit dem Trostberger Schreibquartett, mit verschiedenen Autoren wie Ruth Rehmann oder Bernhard Setzwein. Als sich die Rahmenbedingungen änderten, arbeitete wieder jeder für sich, das Kulturamt der Stadt Trostberg und der Verein Kulturkessel Trostberg. Viele kulturelle Bereiche deckt nun das Kulturamt der Stadt ab, es besteht jedoch nach wie vor eine gute Zusammenarbeit beider Organisationen.
Weitere Leckerbissen waren die Auftritte des „Symphonischen Ensembles München“ im Postsaal, die Ausstellungen im Atrium des Stadtmuseums mit dem bekannten Kinderbuchillustrator Bernhard Oberdieck, dem Kalligraphen Rudi Auer und den literarischen Malereien von Edith Grill. Aber auch die Stummfilme mit Klavierbegleitung durch Chenny Gan, die Zusammenarbeit mit Regisseur und Filmproduzent Horant Hohlfeld, der Besuch des Wagner Sängers Gerhard Siegl, die Filmaufführung „Heimat“ von Franz Xaver Kroetz und die Weihnachtskonzerte in Zusammenarbeit mit Paul Zauner, der immer wieder Künstler aus aller Welt mitbrachte, kamen bei den Besuchern gut an.
Einige Jahre war das Trostberger Kino geschlossen, so dass keine Filme gezeigt werden konnten. Doch als Christoph Loster das Kino 2011 wieder öffnete, hatte der Kulturkessel erneut eine geeignete Lokalität für seine hochwertigen kulturellen Veranstaltungen. Da das Kulturamt der Stadt Trostberg viele kulturelle Bereich mit seinen Veranstaltungen abdeckt, konzentriert sich der Verein seitdem vor allem auf die Reihen „Jazz im Kino“ (seit dem Jahr 2012) und „Oper im Kino“ (seit 2011).
Seit zwei Jahren unterstützt der Verein das Festival „Trostberger Filmtage“ und bringt sich mit verschiedenen Aktionen ein.
Nach wie vor gäbe es noch viele Ideen für andere Veranstaltungen, doch es fehlt an aktiven Mitstreitern.
Anmeldung
Werden Sie Unterstützer des Kulturkessel Trostbergs!
Hier unsere Beitrittserklärung.